Medienmitteilung des Gemeinderats

Einsprache gegen BKW-Freileitung Wichtrach-Steffisburg bleibt aufrecht erhalten

Gemeinderat Heimberg hält an seiner Einsprache gegen die Sanierung der BKW-Freileitung Wichtrach-Steffisburg fest.

Der Gemeinderat Heimberg erhob im August 2015 beim eidgenössischen Starkstrominspektorat gegen die geplante Sanierung der BKW-Freileitung Wichtrach-Steffisburg Einsprache und Rechtsverwahrung. Ein Gespräch mit Vertretern der BKW Energie AG führte zu keiner Einigung. Der Gemeinderat hält an seiner Einsprache fest.

Die bestehende 132/16-kV Leitung der BKW Energie AG verläuft im Bereich Tschanzewase (Obere Au) in Heimberg entlang des Autobahnzubringers innerhalb der Baulinie der Nationalstrasse. Das Sanierungsprojekt der BKW Energie AG sieht vor, einzelne Starkstrommasten um bis zu 8.90 m zu erhöhen. Damit wird der bestehende Zustand weiter verschlechtert. Mit der Investition in die insbesondere aus ästhetischer Sicht unerwünschte Anlage wird deren Fortbestand auf lange Sicht gefestigt, was nicht einer nachhaltigen Lösung entspricht. Die Freileitung stellt bereits heute eine starke Beeinträchtigung des Landschaftsbildes dar. Nebst dem Verlust der freien Sicht auf das Alpenpanorama kann das Projekt zu einer allgemeinen Wertverminderung vieler Liegenschaften führen. Die oberirdische Freileitung stellt für eine allfällige zukünftige Siedlungsentwicklung im Gebiet Heimberg Süd eine unerwünschte „Hypothek“ dar.

Der Gemeinderat begründete seine Einsprache vor allem damit, dass sich die Bedingungen für den Bau von Übertragungsleitungen in den letzten Jahren verändert haben. Früher stand in erster Linie die technische Machbarkeit im Vordergrund. Heute muss den Aspekten der Bevölkerung, Siedlung und Landschaft vermehrt Beachtung geschenkt werden, auch wenn dadurch Mehrkosten entstehen. Die Auswirkungen von Hochspannungsleitungen auf das Landschaftsbild sind beträchtlich. Zudem ist die Bevölkerung sensibel in Fragen der Strahlenbelastung und will besser geschützt werden. Mit der Öffnung der Strommärkte werden die Stromleitungen noch stärker beansprucht als dies bisher der Fall ist. Damit das Hochspannungsleitungsnetz umwelt- und gesundheitsschonend erneuert werden kann, sollen die Leitungen in den Boden verlegt werden. Das ist technisch machbar und finanzierbar. Die positiven Auswirkungen sind klar: Visuelle Entlastung der Landschaft, schonender Umgang mit dem Boden, Eindämmung der Strahlenbelastung.

Der Gemeinderat hat aus diesen Gründen und trotz eines Gespräches mit der BKW an seiner letzten Sitzung beschlossen, die Einsprache und Rechtsverwahrung aufrecht zu erhalten. Damit bestätigt er die Anträge an das eidgenössische Starkstrominspektorat:
•    Eine Koordination zwischen dem Projekt der BKW Energie AG, dem Projekt Aarewasser und der Sanierung der Autobahn A6 hat zu erfolgen sowie
•    Die Starkstromleitungen sind in den Boden zu verlegen.
 

Gemeinderat Heimberg, 22.04.2016